Ich!

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Lesemädchen
"J.K. Rowling created seven Horcruxes.
She put a part of her soul in every book
and now her books will live forever."


Sonntag, 9. Juli 2017

Fay - Larry Brown



Hey Hey Ihr Alle💙
Tut mir leid, dass so lange nichts gekommen ist, aber ich war im Urlaub
und bin gestern wieder zuhause angekommen (leider).
Das gute ist, dass ich nun wieder Rezensionen posten kann und zwar habe ich auch gleich
eine im Gepäck: Fay von Larry Brown. Ein sehr tiefgründiges Buch!
Danke an dieser Stelle an das Bloggerportal und an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!
Und euch ganz viel Spaß beim Lesen :)


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Das Lied, das ich während dem Lesen gehört habe:
You - the Hollow Man
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🌼Titel: FAY
🌼Autor/in: Larry Brown
🌼Verlag: Heyne Hardcore Verlag
🌼Seitenzahl: 656 Seiten
🌼ISBN: 978-3-453-27096-1
🌼Genre: Belletristik-Gegenwartsliteratur
🌼Preis: 22,99€ (gebundene Ausgabe)

Zum Autor:
"Larry Brown, geboren 1951 in Oxford, Mississippi, begann seine Schriftstellerkarriere als schreibender Feuerwehrmann. Nachdem er jahrelang erfolglos versucht hatte, seine Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht zu bekommen, erschien 1988 unter dem Titel Facing The Music seine erste Kurzgeschichtensammlung. Weitere Short Storys und fünf Romane komplettieren das Werk des Mannes aus Mississippi, der auch außerhalb der Südstaaten Kultstatus besaß und vielfach ausgezeichnet wurde. Mit seinem Werk beeinflusste er viele Songwriter, von denen einige ihm nach seinem Tod infolge eines Herzinfarkts im November 2004 mit dem Tributalbum Just One More die Ehre erwiesen."


"Woraus bestanden Menschen, und wie kamen sie zusammen, um das zu sein, was sie waren? Was war dafür verantwortlich, dass man gut oder böse war? Warum starben gute Menschen, während böse am Leben waren?"
Die 17-jährige Fay läuft von der alten Hütte im Wald, die sie zuhause nennt und in der sie schon viel Gewalt erleben musste, weg, Richtung Küste, um ein Neues Leben finden zu können. Alles was sie zu dem Zeitpunkt bei sich trägt, ist eine Schachtel Zigaretten und zwei Dollar. Während ihrer Reise erfährt sie viel Liebe, Geborgenheit und neue Hoffnung - Sie kommt kurze Zeit bei dem Polizisten "Sam" unter, der es sehr gut mit ihr meint und bei dem sie am Liebsten für immer bleiben würde, doch dann muss Fay erfahren, wie es ist, selbst Gewalt anwenden zu müssen, um ihr Leben zu beschützen und flüchtet erneut, ohne Sam. Sie läuft in die Arme von dem scheinbar kaltherzigen Türsteher Aaron. Zu der Liebe, Geborgenheit und Hoffnung kommt nun immer mehr Hass, Gewalt und Gefahr dazu und nicht alle überleben die Geschichte. Und was ist mit Fay?

Hier kommst du zu einer Leseprobe: Hier entlang :)



Cover/Gestaltung:
Das Cover hat für mich auf den ersten Blick Wärme, Ruhe, aber auch Distanz ausgestrahlt. Das sind ausgesprochen passende Begriffe für das Buch - daher also ein gut gewähltes Cover. Es zeigt einen Himmel, mit ein paar Wolken. Darunter steht ein Haus auf einem Weizenfeld, sehr abseits von allem. Es erinnert mich an ein Gemälde. Dieses Gemälde zieht sich über jede Seite des Buches. In der Mitte wurde der Name des Autors und des Buches platziert, auch eher in unscheinbaren und ruhigen Farben. Das Haus könnt das von dem Polizisten Sam sein, wo Fay eine Weile unterkommt, denn dieses ist auch sehr abseits von Trubel. Die Gestaltung gefällt mir wirklich total gut, sie ist zwar nicht wirklich aufregend, wohl eher beruhigend, aber sie hat mich sofort angestrahlt und das Buch interessant gemacht. Im Nachhinein kann ich natürlich nur bestätigen, dass das Cover symbolisch gut zu der Geschichte passt. 

Das Buch ist in Buch eins, Buch zwei und Buch drei eingeteilt, meistens hat das einen wichtigen Abschnitt für Fay gekennzeichnet. Es gibt auch keine richtigen Kapitel, sondern die Geschichte wird abwechselnd von der Sich von Fay, Sam und Aaron erzählt - am Meisten erzählt aber Fay. 

Charaktere:
Fay: Fay ist 17 Jahre und unglaublich schon - bildschön! Deshalb zieht sie eigentlich immer Blicke auf sich, wenn sie aus dem Haus geht. Davon lässt sie sich aber meistens nicht beirren, denn sie ist für ihr Alter sehr selbstständig und mutig, von Zuhause, ohne großes Vermögen, abzuhauen, ist für solch ein junges Mädchen kein Kinderspiel. Fay kämpft sich aber durch, oft auch mit ihrem Charm. Sie lernt auf ihrer Reise immer mehr, wie das Leben eines Erwachsenen ist und passt sich an. Durch das gestörte Verhältnis von zuhause aus, sucht Fay viel nach Liebe und Zuneigung, sie die auch bekommt. Leider hat dies aber auch immer oft mit Hass, oder Gewalt zu tun, die sie erleben muss. Allgemein ist sie ein starker Charakter und manchmal könnte man sie schütteln und manchmal einfach nur umarmen.

Sam: Sam ist Polizist und um die 40 Jahre alt. Eigentlich ist er sehr liebevoll und macht sich über andere viel Gedanken. Doch auch er hat seine kleinen Geheimnisse, was z.B. Sachen Liebe angehen. Das findet Fay schnell raus. Doch wie es kommen muss, schlägt sein Herz ganz schnell höher, als er Fay kennenlernt. Sie hingegen fühlt sich ebenso zu ihm hingezogen, was ihm zum glücklichsten Menschen werden lässt. Ich mag ihn unheimlich gerne, auch wenn er Sachen getan hat, die ich auf keinen Fall unterstütze, aber irgendwie ist er mir sehr sympathisch. Mir tut es unendlich leid, dass Fay ihn an einer Stelle verletzen muss, weil er das ganz sicher nicht verdient hätte.



Aaron: Aaron ist ein typischer Türsteher von einer Stripbar seines Bruders. Typisch heißt, dass diese Türsteher meistens Dreck am Stecken haben - und so ist das auch bei ihm der Fall. Man könnte es schon "kriminell" nennen, vor allem, was seine Vergangenheit angeht. Er scheint sehr kalt zu sein, zumindest zu Fremden. Doch auch er hat ein Herz, kaum zu glauben, und verliebt sich ebenfalls in Fay. Leider ist er oft nicht nur eine Gefährdung für andere, sondern auch für sich selbst, denn er trinkt sehr viel und nimmt auch Drogen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Ich mag ihn weniger gerne, weil er mit Personen so umgeht, wie es ihm gerade passt. Also eher der unsympathischere Part der Geschichte.  

Ansonsten spielen noch folgende Charaktere eine Rolle, wenn auch nur eine Kleine: Alesandra (eine heimliche Geliebte), Amy (Ehefrau von Sam), Karen (verstorbene Tochter von Sam), Gigi (Exfreundin von Aaron), Reena (Bekannschaft von Fay), Cully (Bruder von Aaron) und die alte Familie von Fay/Sam's Polizeikollegen.

Die Story:
Die Geschichte beginnt langsam und vorsichtig, aber mit Wucht, denn ziemlich schnell werden Themen behandelt, die entweder viele als Tabu-Thema abstempeln oder die einfach zu grausam sind, um darüber zu reden. Der Autor drängt hier aber lediglich, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen. Er will, dass man die Augen auf macht - und das das ganze Buch über. Dieser Aspekt gefällt mir wirklich gut, weil es einfach der Realität entspricht.

Am Anfang war mir der Schreibstil nicht ganz geheuer, da ich solch einen Stil in der Form vorher noch nie kennengelernt habe. Es ist eine Mischung aus alt, ausgefallen, jedoch aber auch locker. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, in einer anderen Zeit oder Epoche zu lesen und leben, ob es nun so war, weiß ich nicht, aber ich denke, das sollte dann jeder beim Lesen selbst entscheiden. 

Zudem hat mir am Schreibstil noch gefallen, dass er oft sehr detailliert war, aber auf einer Weise, dass der Leser selbst noch genug Fantasie mit rein bringen konnte. Fay zum Beispiel wurde immer nur Charakteristisch sehr stark beschrieben und ansonsten als bildschön. Und das ist der Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, denn so konnte jeder selbst entscheiden, was "bildschön" für einen bedeutet. Fay sieht für mich z.B. wie auf diesem Bild hier aus. Man konnte sich also sozusagen eine eigene Fay formen und ich denke, dass das bei dieser Geschichte sehr wichtig ist. 👸

Trotz den tiefgründigen Aspekten hat manchmal einfach etwas bei der Geschichte gefehlt. Es ist zwar etwas passiert, auch sehr schlimme oder aufregende Dinge, aber es hat sich nicht so angefühlt, als wäre etwas großes oder spannendes passiert. Es stimmt schon, dass emotionale oder tiefsitzende Themen ausholend beschrieben wurden, aber ich persönlich habe dies eher philosophisch aufgegriffen und nicht als aufregender Wende oder Höherpunkt. Im Grunde genommen war es wie ein Spaziergang, bei dem man Dinge beobachtet, aber nicht wirklich im Geschehen mit dabei ist. Man spaziert einfach so leicht und locker über die Worte und die Story und kommt nicht ins Schwitzen oder bekommt Herzrasen, weil man unbedingt weiter lesen wollte. So war das leider hier nicht der Fall. 😐 

Außerdem muss ich leider sagen, dass mit der Schluss überhaupt nicht gefallen hat. Ich war sogar eher etwas enttäuscht. Als es am Ende dann doch ein kleines bisschen Spannend war, wollte man ein verdientes Ende haben, was für Fay, als auch für Sam/Aaron gerecht wird. Aber das war meiner Meinung nach überhaupt nicht der Fall. Das Ende war sowas von ein Cliffhanger, das kann man sich gar nicht vorstellen. Für mich war es nicht nur ein offenes Ende, sondern für mich war es ein offenes Buch. Ich möchte sogar so weit gehen, dass ich das Ende thematisch nicht verstanden habe - ich könnte jetzt also nicht sagen, was mit dem Ende gemeint ist. Und das finde ich bei der Geschichte sehr schade, denn durch den allgemein sehr offenen Schreibstil, hätte man als Schluss doch nochmal ein Haltepunkt gebraucht, der einem versichert hätte, was nun genau aus Fay oder Sam oder Aaron geworden ist.





Die Geschichte von Fay ist sehr tiefgründig und voll mit schwierigen Themen, vor denen man beim Lesen auf keinen Fall die Augen schließen sollte, denn man sollte sich darauf einlassen können, sonst wirkt es nicht. Leider ist die Geschichte auch teilweise sehr zäh gestaltet und das Ende ist für mich ein No-Go. Es ist eher wie ein sehr langer, ruhiger Spaziergang.🌿



Aufgrund der Aspekte bezogen auf mein Fazit möchte ich dem Buch gerne liebe 3 von 5 Sterne geben. :-)

🌟🌟🌟☆☆




XOXO
Lisa aka. Buecherschlucker 💜




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Quellen:
-https://www.pinterest.de/pin/95349717088814170/
-https://www.randomhouse.de/Buch/Fay/Larry-Brown/Heyne-Hardcore/e505571.rhd
-Autorenbild: © Tom Raskin
-http://download-wallpaper.net/content/travel-quotes-tumblr-wallpaper.html
-Youtube





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